In den letzten Tagen haben mich viele Nachrichten erreicht, die alle eine Frage gemeinsam hatten: Warum trägt Tilda (mein eigener Hund, der täglich im Gassi-Service mitläuft) einen Maulkorb? Ehrlich gesagt, ist die Frage an sich kein Problem für mich. Es ist vielmehr die häufig damit verbundene Annahme, dass etwas vorgefallen sein müsste.
Maulkörbe sollten nicht als Stigmata für problematische Hunde gelten, sondern vielmehr als vielseitiges Werkzeug. Sie dienen dem Schutz vor Bissen, als Trainingselement oder erfüllen einfach die Anforderungen einer Maulkorbpflicht.
Ich wünsche mir, dass Maulkörbe normale und akzeptierte Hilfsmittel werden, sodass wir nicht mehr automatisch voreilige Schlüsse ziehen und uns blutige Szenarien vorstellen.
Tilda trägt in den Stories der letzten Tage einen Maulkorb als „Fressschutz“, damit sie den Schnee nicht maßlos frisst – obwohl sie das trotz des Maulkorbs könnte, aber das weiß sie nicht. Es schließt jedoch nicht aus, dass Tilda auch mal einen Maulkorb trägt, um niemanden zu verletzen.
Ich wünsche mir, dass Maulkörbe genauso normal sind wie Halsbänder und Leinen.
Wenn wir einem Hund mit Maulkorb begegnen, könnten wir uns eigentlich sicher fühlen, denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sein*e Halter*in sich um das Wohlergehen von allen kümmert. Oder?